Gay beziehungsratgeber
Mein Mann ist schwul! Meine Ehefrau hat sich als lesbisch geoutet! Wie heterosexuelle Angehörige das späte Coming-out erleben
Lesbisch, schwul oder bisexuell zu sein, stellt nicht nur für die Betroffenen selbst, die ihre sexuelle Neigung (neu) definieren, eine persönliche Aufgabe dar, sondern ebenso für deren Familienmitglieder.
Viele Angehörige setzen sich – meist zum ersten Mal im Leben – mit nicht-heterosexuellen Lebensmodellen auseinander und versuchen, bisherige Vorstellungen und Erwartungen an die veränderte Situation anzupassen.
Übersicht
1. Spätes Coming-out als einschneidendes Erlebnis für heterosexuelle Partner*innen
2.
Aktueller Forschungsstand
- Weshalb überhaupt heterosexuell geheiratet?
- Was nun nach dem Coming-out des Partners/ der Partnerin?
- Selbstzweifel, Schuldgefühle und Vertrauensbruch: Auch heterosexuelle Partner*innen benötigen Zeit zur Verarbeitung
- Verarbeitung als Bewältigungsprozess
- Wie sich die Beziehung verändert
- Wichtige Aspekte für Beratung oder Therapie
3.
Die vorliegende Untersuchung
4. Die befragten heterosexuellen Partnerinnen und Partner
- Wenige sehen die Beziehung ausschließlich negativ
- "Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen"
5. Reaktionen von Kindern, Geschwistern und Eltern
6. Gegenüberstellung der verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder
- Vergleich der gegenwärtigen Bewältigung des Coming-out
- Erste Emotionen angesichts des Coming-out
- Welche Hilfsangebote wurden in Anspruch genommen?
- Überlegungen zur Unterstützung
7.
Fazit
1. Spätes Coming-out als einschneidendes Erlebnis für heterosexuelle Partner*innen
Insbesondere heterosexuelle Partner*innen, die mit dem Coming-out ihres langjährigen Partners oder ihrer Partnerin konfrontiert werden, erfahren eine tiefgreifende Zäsur in ihrem bisherigen Leben.
Ein sogenanntes "Spätes Coming-out", das heißt, ein Coming-out, nachdem eine schwule, lesbische oder bisexuelle Person bereits längere Zeit in einer festen heterosexuellen Beziehung gelebt hat – möglicherweise geheiratet und Kinder bekommen hat –, stellt eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten dar.
Einer Expertenschätzung aus dem Jahr 2001 zufolge waren bis zu zwei Millionen schwule, lesbische und bisexuelle Menschen in den USA irgendwann in ihrem Leben mit einem heterosexuellen Partner oder einer heterosexuellen Partnerin verheiratet (Buxton 2001).
Dies bedeutet, dass zwei Millionen Familien in den USA mit der Problematik eines Späten Coming-outs konfrontiert gewesen sein könnten.
Für den deutschsprachigen Raum existieren diesbezüglich keine Schätzungen. Zudem gibt es weltweit nur wenige wissenschaftliche Studien über die Lebenssituation und Bewältigungsstrategien von betroffenen Familienmitgliedern.
Im Folgenden sollen einige der wenigen vorhandenen Untersuchungen beispielhaft dargestellt werden.
2. Aktueller Forschungsstand
Weshalb überhaupt heterosexuell geheiratet?
Strommen (1989) schätzt anhand eines Überblicks über die damals vorhandenen Studien mit nichtklinischen Stichproben, dass 20 % aller homosexuellen Männer heterosexuell verheiratet waren oder sind.
Als Gründe für eine Eheschließung fasst er folgende Punkte zusammen:
- Die Annahme, dass Homosexualität nur von kurzer Dauer sei;
- fehlendes Wissen über Homosexualität zum Zeitpunkt der Heirat;
- Druck zur Heirat seitens der Familie;
- die Überzeugung, dass die Ehe der einzige Weg zu einem erfüllten Leben sei, ungeachtet der sexuellen Orientierung;
- die Annahme, dass Heiraten die Homosexualität überwinden könne;
- Kinderwunsch und aufrichtige Zuneigung zum Ehepartner bzw.
zur Ehepartnerin (u.a. Bozett 1982).
Was nun nach dem Coming-out des Partners/ der Partnerin?
Buxton (2006) schätzt, dass sich ein Drittel aller MOM ("mixed orientation marriages", Ehen von Partnerinnen und Partnern mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen) im ersten Jahr nach dem Coming-out scheiden lässt.
Ein weiteres Drittel versucht, die Ehe unter den veränderten Bedingungen fortzusetzen, und etwa die Hälfte davon schafft es, länger als drei Jahre zusammenzubleiben, indem sie gemeinsam an Ehemodellen für eine gemeinsame Zukunft arbeiten (z.
B. Varianten der offenen Ehe). Das letzte Drittel der MOM nach Spätem Coming-out trennt sich nach verschiedenen Versuchen mit unterschiedlichen Konzepten innerhalb von zwei bis drei Jahren.
Buxton (2006) betont, dass heterosexuelle Ehepartner dieselben Themen bearbeiten wie ihre Partner mit Coming-out (Sexualität, Ehe, ggf.
Kinder, Identität, Integrität, Überzeugungen), dass diese Auseinandersetzungen jedoch nicht aus ihnen selbst entstanden sind wie bei den bi- oder homosexuellen Ehepartnern und dass sie zu einem späteren Zeitpunkt als für ihre Ehepartner beginnen.
Selbstzweifel, Schuldgefühle und Vertrauensbruch: Auch heterosexuelle Partner*innen benötigen Zeit zur Verarbeitung
Sie beschreibt, dass die meisten Partner drei bis sechs Jahre benötigen, um einen positiven Umgang zu finden.
Obwohl es viele Gemeinsamkeiten mit den Reaktionen bei heterosexuellen Trennungen gibt, hebt Buxton spezifische Themen für Trennungen nach einem Späten Coming-out hervor.
Im ersten Jahr nach der Trennung betreffen diese vor allem Sexualität, Ehe und Kinder: Heterosexuelle Ehepartner fühlen sich nach dem Coming-out ihres Partners oder ihrer Partnerin als Frau bzw.
als Mann sexuell zurückgewiesen.
Sie stellen ihre eigene Sexualität infrage, geben sich selbst die Schuld, sexuell unzureichend zu sein und speziell als Frau bzw. Mann zurückgewiesen worden zu sein. Sie sorgen sich zudem um ihre Kinder und deren Konfrontation mit homophoben Äußerungen.
Als Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen nennt Buxton zwei, die sie jedoch nicht als spezifisch für Trennungen nach Coming-out betrachtet: Eine offene Kommunikation und die Berücksichtigung der Sorgen der Kinder gelten allgemein als positive Faktoren für den Umgang der beteiligten Familienmitglieder untereinander.
Im zweiten Jahr entsteht eine Krise der Identität, der Integrität und des Wertesystems.
Heterosexuelle Ehepartner stellen nach dem Coming-out ihres Partners bzw. ihrer Partnerin ihre eigene Identität infrage; sie sind sich nicht mehr sicher, wer sie sind.
Viele haben sich bis zur Selbstaufgabe so an die Bedürfnisse ihres Ehepartners bzw. ihrer Ehepartnerin angepasst, dass ein Großteil ihrer Identität verloren gegangen ist.
Hinzu kommt, dass Ehepartner sich von der Person, der sie vielleicht am meisten vertraut haben, hintergangen fühlen. Sie fragen sich, was in ihrer Ehe aufrichtig war und was gespielt. Sie misstrauen den Aussagen ihres Ehepartners, ihrer Ehepartnerin. Ergänzend wirken starke Selbstzweifel: Bisherige Überzeugungen über Geschlecht, Ehe und die eigene Zukunft sind zerstört.
Verarbeitung als Bewältigungsprozess
Hernandez, Schwenke und Wilson (2011) fassten in einem Übersichtsartikel alle wissenschaftlichen Studien von 1988 bis 2008 zusammen, die das Thema MOM behandeln.
Da sich die Literatur in diesem Bereich von Einzelfallbeschreibungen (Duffey 2006) bis hin zu ethisch fragwürdigen Ansätzen erstreckt, wählten die Autorinnen und Autoren nur Studien aus, die wissenschaftlichen Kriterien entsprachen und die Perspektive der heterosexuellen Partner einnahmen.
In einer Fragebogenstudie untersuchten Hays und Samuels (1989) 21 heterosexuelle Ehefrauen bisexueller oder schwuler Männer in den USA: 48 % der Teilnehmerinnen ließen sich nach dem Späten Coming-out ihrer Männer scheiden, trennten sich oder waren gerade dabei.
Von den 52 %, die verheiratet blieben, gaben drei an, sich in einer stabilen Beziehung zu befinden. Die Mehrheit wusste zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht, ob die Ehen halten würden. 86 % der Frauen wussten vor der Hochzeit nichts von der Homo- oder Bisexualität ihrer Männer.
Als Anzeichen für die Homosexualität ihrer Männer vor dem Coming-out nannten sie hauptsächlich einen Mangel an Kommunikation und seltene sexuelle Kontakte. Die Frauen erfuhren nach 1,5 bis 33 Jahren (im Durchschnitt nach M = 15,94 Jahren) von der Homo- oder Bisexualität ihrer Männer.
Das Späte Coming-out der Männer nahm unterschiedliche Formen an (z.
B. direktes Gespräch im Rahmen einer Therapie). Nur ein Mann wollte sofort die Scheidung, alle anderen waren an einem Fortbestand der Ehe interessiert.
Die Reaktionen der Ehefrauen waren sehr unterschiedlich – von einem Gefühl der Erleichterung, dass ihre Vermutungen stimmten, bis hin zu Ekel und Abscheu.
78 % der Frauen, die vor der Hochzeit nichts wussten, waren extrem schockiert. Hays und Samuels vergleichen den Verarbeitungsprozess der Betroffenen mit einem Trauerprozess (als ob der Ehemann gestorben wäre).
Fast 90 % der Frauen beschrieben depressive Gefühle. 67 % reagierten physisch auf die Nachricht des Späten Coming-out.
Ein Teil der Befragten fühlte sich schuldig, das Verhalten des Mannes nicht eher erkannt zu haben und keine gute Ehefrau gewesen zu sein. Die große Mehrheit der Frauen berichtete von Ängsten (z. B. vor Aids). Auf die Frage, ob es besser gewesen wäre, wenn es eine andere Frau gewesen wäre, hielten sich die "Genauso schlimm"-Antworten ("Affäre ist Affäre"), die "Ja"-Antworten ("dann hätte ich kämpfen können") und die "Nein"-Antworten die Waage.
Die Qualität der Beziehung veränderte sich bei allen Paaren.
Der größte Teil verspürte eine zunehmende emotionale Distanz. Einige erfuhren mehr Nähe und Aufrichtigkeit, eine mehr Unabhängigkeit in der Beziehung.
Wie sich die Beziehung verändert
Um den Fokus der Forschung auch auf die Möglichkeiten für eine gemeinsame Zukunft von MOM zu lenken, verglich Buxton (2004) die Selbstberichte US-amerikanischer bisexuell- und lesbisch-heterosexueller Paare, die nach dem Coming-out verheiratet blieben, hinsichtlich ihrer Strategien und Umgangsweisen.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Paaren mit bisexueller oder lesbischer Frau und heterosexuellem Mann die offene Kommunikation die am häufigsten genannte Bewältigungsstrategie darstellt.
Ehemänner bisexueller Frauen nennen Ehrlichkeit an zweiter Stelle, Ehemänner lesbischer Frauen die Unterstützung durch Gleichgesinnte.
An dritter Stelle nennen beide Gruppen von Ehemännern Beratung und Therapie. Als Gründe, die Ehe aufrechtzuerhalten, werden das Familienleben und die Zuneigung zum Ehepartner oder zur Ehepartnerin genannt, Lesben nennen als Grund auch die finanzielle Abhängigkeit vom Mann.
Für manche Paare stellen verschiedene sexuelle Orientierungen kein Problem dar.
Es gibt bisexuelle Menschen, die sich für eine monogame Beziehung mit einem heterosexuellen Partner entscheiden, Schwule oder Lesben, die eine heterosexuelle Person aus starker emotionaler und intellektueller Verbundenheit heiraten, und es gibt Menschen, die sich für offenere Beziehungskonzepte als eine Zweierbeziehung entscheiden.
Andere Paare, bei denen ein Spätes Coming-out vorkommt, einigen sich, dass der Partner bzw.
die Partnerin den gleichgeschlechtlichen Neigungen zugunsten der aktuellen Beziehung nicht nachgeht. Schwierig wird es für Paare, wenn die Homo- oder Bisexualität unerwartet entdeckt wird, der heterosexuelle Partner mit der entdeckten Bi- oder Homosexualität der Partnerin bzw. des Partners nicht umgehen kann oder die homo-/bisexuelle Person ihren Neigungen außerhalb der Beziehung nachgehen möchte bzw.
ihnen bereits nachgegangen ist.
Wichtige Aspekte für Beratung oder Therapie
Bradford (2012; auch Schwartz 2012) beschreibt aus ihrer eigenen Praxiserfahrung folgende wichtige Aspekte für die Therapie und Beratung mit MOM:
- a) Der Paartherapeut oder die Paartherapeutin sollte die emotionale Stabilität der Personen sowie die Stärke der Paarbindung, die Entwicklungsstufe der Beziehung, die Familiengeschichte und andere Gegebenheiten (Kinder, Krankheiten, kulturelle Herkunft usw.) einschätzen, um diese in die Beratungsarbeit einzubeziehen.
- b) Beide Partner machen unterschiedliche Erfahrungen durch: Ein Partner befindet sich in der Neuorientierung in Bezug auf die eigene sexuelle Identität (mit dazugehörigen Problemen, vielleicht Arbeitsplatzverlust usw.), der andere stellt die Beziehung und sich selbst infrage.
Das Selbstwertgefühl ist im Keller. Einige heterosexuelle Partner möchten den Partner schützen, andere sind wütend und wollen sich rächen.
- c) Beide sind sich über die Zukunft ihrer Beziehung unsicher und haben das bisherige Leben, das ihnen Identität und Stabilität gab, verloren.
- d) Um auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen, ist das Zusammenspiel einer Paartherapie mit Einzeltherapien denkbar.
- e) Zuerst müssen andere Themen des Paares bearbeitet werden, die beispielsweise die Kommunikation erschweren.
Vielleicht ist die Homosexualität nicht das wichtigste Thema für die Paare (sondern z.
B. Depression, Sucht, häusliche Gewalt).
- f) Viele Paare haben noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Homosexualität gehabt. Sie benötigen Informationen, Ratschläge und Austausch mit anderen.
- g) Die beratende Person sollte die Vielfalt der Bewältigungsstrategien im Blick haben und die spezifischen Bereiche bearbeiten.
Paare, die sich sofort nach dem Coming-out trennen, benötigen eventuell Unterstützung bei Fragen zur weiteren Kommunikation über die Regelung mit Kindern. Paare, die ihrer Beziehung mehr Zeit einräumen, müssen sich einigen, ob beispielsweise ein monogames Beziehungskonzept oder eine nichtsexuelle Beziehung infrage kommt.
Sie müssen Vertrauen wiederherstellen. Falls sich Paare für eine polyamore Beziehung entscheiden, sind offene Kommunikation und Verhandlungen wichtig. Hier kann die Beratung unterstützen und sollte bei offenen Beziehungskonzepten auch Informationen zu Safer Sex geben.
- h) Berater sollten das Paar in ihrem gemeinsamen Coming-out-Prozess unterstützen.
Wie kann die Kommunikation mit den Kindern, den Eltern, Freunden und Kollegen aufgenommen werden?
3. Die vorliegende Untersuchung
In der Forschung fehlt eine spezifische psychologische Untersuchung zum Wohlbefinden der heterosexuellen Partner nach dem Späten Coming-out ihrer Ehepartner, zur Veränderung des Selbstkonzepts und zur generellen Veränderung des Umgangs.
Fast vollständig fehlen in der wissenschaftlichen Literatur die Perspektiven von Eltern, Schwiegereltern, Geschwistern und Kindern zu einem Späten Coming-out (Hernandez, Schwenke, Wilson 2011): Welche Herausforderungen und Bewältigungsstrategien kennzeichnen diese Familienmitglieder? Welche Ressourcen können sie nutzen?
Diese Fragen sollen in der im Folgenden beschriebenen eigenen Studie für den deutschsprachigen Raum untersucht werden.
In der ersten Phase der Studie wurde eine Reihe von Interviews mit verschiedenen Familienmitgliedern durchgeführt, um eine möglichst breite Palette der Reaktionen und Perspektiven auf ein Spätes Coming-out innerhalb der Familie zu erfassen.
Auf Basis dieser Interviews haben wir einen ausführlichen Fragebogen erstellt und bei Betroffenengruppen, Verbänden und in der Presse für die Studie geworben.
Der Fragebogen konnte auf Papier oder online ausgefüllt werden.
Insgesamt erhielten wir von 186 Angehörigen ausreichend vollständige Angaben, um sie auswerten zu können. Darunter waren 175 Deutsche, 5 Personen aus Österreich und 6 aus der Schweiz. Aus Deutschland kamen Teilnehmer aus allen Bundesländern (Bandbreite 2-30 pro Bundesland).
83 Personen gaben an, evangelisch zu sein, 48 katholisch und 52 gehörten keiner Religion an (3 gaben eine "andere Religion" an).
Der überwiegende Teil der Personen hatte einen hohen Bildungsabschluss. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Teilstichproben.
Tabelle 1: Stichprobe der Fragebogenstudie (Fußnote 2)
Auffällig bei der Erhebung der Daten war die generell geringere Beteiligung von Männern.
Die Gruppe der teilnehmenden Väter ist besonders klein. Für sie können keine verlässlichen empirischen Aussagen getroffen werden, daher werden sie nicht gesondert dargestellt.
Ebenso ist die Stichprobe der Partner klein: Wo es keine Unterschiede zu den Partnerinnen gibt, werden die Ergebnisse zusammengefasst berichtet.
Aufgrund der anhaltenden gesellschaftlichen Tabuisierung des Themas Homosexualität und der vielfältigen Bewältigungsstrategien von heterosexuellen Familienmitgliedern konnte es nicht der Anspruch dieser Studie sein, eine repräsentative Stichprobe zu erheben: Eine repräsentative Stichprobe wäre eine, die die Grundgesamtheit (aller von Spätem Coming-out betroffenen Familienmitglieder im deutschsprachigen Raum) in allen relevanten Aspekten widerspiegelt.
Da diese Grundgesamtheit unbekannt ist und einige Familienangehörige aufgrund ihrer Bewältigungsstrategie mit dem Späten Coming-out (z. B. vollständiges Ausblenden aus ihrem Leben) keine Umfragen zum Thema ausfüllen würden, wäre dies forschungstechnisch schwer möglich.
Unsere Ergebnisse machen daher zunächst nur Aussagen über die Personen, die an der Studie teilgenommen haben.
Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass es mit dem Späten Coming-out zusammenhängende Faktoren gibt, die beeinflussen, ob jemand an der Studie teilgenommen hat oder nicht. Beispielsweise suchen anscheinend mehr Ehefrauen als Ehemänner Unterstützungsnetzwerke von Betroffenen auf (z.
B. im Internet). Die Ehemänner, die sich zu einer sofortigen Trennung von ihrer lesbischen Ehefrau entschließen, den Kontakt abbrechen und mit niemandem über das Späte Coming-out der Exfrau sprechen, nehmen wahrscheinlich ebenfalls nicht an einer entsprechenden Studie teil. Die Ehefrauen, denen der Austausch über ihre Situation beim Umgang hilft, nehmen eher teil.
Aus unseren Darstellungen kann daher nicht auf prozentuale Anteile in der Grundgesamtheit aller Betroffenen geschlossen werden.
Der Wert der Studie liegt vielmehr darin, erstmals in der internationalen Forschung die Bewältigungsstrategien der verschiedenen Familienmitglieder im direkten Vergleich darzustellen und die Bandbreite der Reaktionen zu präsentieren.
Damit ermöglicht die Studie es auch, für die Soziale Arbeit mit Ratsuchenden und für die institutionelle Öffnung für sexuelle Vielfalt Rückschlüsse auf den Bedarf und die Unterstützungsressourcen von ratsuchenden Familienmitgliedern zu ziehen.
4. Die befragten heterosexuellen Partnerinnen und Partner
Im Vergleich zu anderen Familienmitgliedern erhielten die befragten Partner von Personen mit Spätem Coming-out (in der Regel Ehemänner und -frauen) einen eigenen Fragebogen, der zusätzliche Fragen enthielt, die auf Besonderheiten ihrer Situation abzielten.
Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei Partnerinnen bei 54 Jahren und bei Partnern bei 48 Jahren; alle gaben an, heterosexuell zu sein.
Im Durchschnitt lebten zum Zeitpunkt des Coming-out drei Kinder im Haushalt der Paare.
Das Späte Coming-out des schwulen oder bisexuellen Partners lag durchschnittlich 10 Jahre zurück, das der lesbischen oder bisexuellen Partnerin 6 Jahre. 20 % der Paare trennten sich unmittelbar nach dem Coming-out, von den übrigen weitere 60 % in der Zwischenzeit; 40 % (zum Zeitpunkt der Studie noch) nicht.
Wenige sehen die Beziehung ausschließlich negativ
Das Verhältnis zur Expartnerin bzw.
zum Expartner wird von der Mehrheit (65 %) als "teils, teils" eingeschätzt, manche sehen es positiver, wenige negativ.
94 % der Befragten wussten vor der Beziehung nichts von der Bi- oder Homosexualität des Partners. Im Gegensatz dazu geben 61 % an, der schwule oder bisexuelle Partner oder die lesbische oder bisexuelle Partnerin hätten vor der gemeinsamen Beziehung von seinen bzw.
ihren gleichgeschlechtlichen Neigungen gewusst.
Auf die Frage, ob es während der Beziehung Anzeichen für die Bi- oder Homosexualität gegeben hätte, stimmen die meisten der Aussage zu: "Damals habe ich die Anzeichen, die es gab, nicht erkannt" (53 %). Eindeutige oder kleine Anzeichen haben weitere 20 % bemerkt, 27 % sahen keine Anzeichen.
Das aktuelle Wohlbefinden (z.
B. "Ich bin mit meinem Leben zufrieden") wird als mittelmäßig bis hoch eingeschätzt (M = 4,7, 1 = niedrig, 7 = hoch) und ist höher, je länger das Coming-out zurückliegt. Unmittelbar nach dem Coming-out wird das Wohlbefinden als niedrig erinnert; insbesondere, wenn die Beziehungszufriedenheit zuvor als hoch eingeschätzt wurde.
"Also im Prinzip hat es mich – sage ich mal – wieder zurück verändert.
Also ich bin wieder sehr viel mehr bei mir und höre wieder sehr viel mehr auf das, was in mir passiert und was mein Bauch mir sagt. Und ich habe mein Leben jetzt so strukturiert, dass es zu mir passt und im Moment eben zwar Kompromisse bezüglich der Kinder beinhaltet, das macht man als Mutter eben einfach.
Aber eigentlich bin ich jetzt da, wo ich hin wollte. Und insofern ist das okay."
Interviewausschnitt, heterosexuelle Partnerin über Wohlbefinden heute
Wegen der möglichen Auswirkungen des Coming-outs auf das Selbstbild der Partner haben wir diese nach ihrer Selbstkonzeptklarheit befragt (Stucke 2002), z.
B. "Manchmal denke ich, ich kenne andere Menschen besser als mich selbst", "Manche Meinungen über mich selbst wechseln von Tag zu Tag."
Im Durchschnitt liegt die Selbstkonzeptklarheit der Partnerinnen bei 5,27, eine hohe Selbstkonzeptklarheit (Wert 6 bzw. 7 auf einer Skala von 1 bis 7) geben nur 48 % der Partnerinnen, aber die große Mehrheit der befragten Partner an.
Unmittelbar nach dem Coming-out haben Partner:
- an ihrer Definition als Mann/Frau gezweifelt (44 %)
- sich gefragt, was sie falsch gemacht haben (33 %)
- sich als schlechte Partner gefühlt (27 %)
- an ihren sexuellen Fähigkeiten gezweifelt (25 %).
"Es ist total unbefriedigend, man stellt sich selber infrage und da muss man nachher erst wieder rauskommen nach diesem Coming-out, denn es war bei uns nicht so, dass er das einfach nur spät entdeckt hat, sondern er hatte vor unserer Beziehung Männerbekanntschaften und wusste das und war nur zu feige, das zu leben.
Und das kratzt also schon am Selbstverständnis als Frau an sich, weil man ist halt der gute Kumpel und ein bisschen Sex läuft dann nebenbei so mit, sonst gäb's ja keine Kinder, aber das war's dann auch. Und für mich war er mein Traummann. Ich war aber bestenfalls die – sag ich mal – die gute Freundin, mit der man's halt in der Ehe aushalten kann und das macht ein recht schlechtes Selbstverständnis."
Interviewausschnitt einer heterosexuellen Ehefrau
"Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen"
Folgenden Aussagen über ihre Gedanken unmittelbar nach dem Coming-out stimmen viele Partner zu:
- Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
(84 %)
- Mein Weltbild wurde auf den Kopf gestellt. (51 %)
- Ich habe es lieber für mich behalten. (45 %)
- Ich wusste nicht mehr, was falsch und was richtig ist. (39 %)
- Ich empfand Mitleid für die schwierige Situation des Partners. (33 %)
Gerade die hohe Zustimmung zur Aussage "Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen" verdeutlicht, wie einschneidend die neue Lebenssituation ist, vor der Partner nach einem Späten Coming-out stehen.
Wobei einschränkend beachtet werden muss, dass keine Vergleichszahlen von heterosexuellen Trennungen vorliegen.
Einen Anhaltspunkt zur Interpretation der Zahlen liefern die Daten der anderen Teilstichproben (s. u.): Unter den befragten Kindern haben deutlich weniger, nämlich 25 %, der Aussage "Mein Weltbild wurde auf den Kopf gestellt" zugestimmt, bei den Eltern waren es 17 % und bei den Geschwistern nur 2 %.
5.
Reaktionen von Kindern, Geschwistern und Eltern
Unter den befragten 56 Kindern erlebten 34 ein Spätes Coming-out der Mutter und 22 eines des Vaters. Das Coming-out lag durchschnittlich 9 Jahre zurück (Bandbreite: 0–30 Jahre), als das Kind durchschnittlich 19 Jahre alt war (Bandbreite: 4 bis über 34 Jahre).
Die befragten 30 Eltern hatten 15 Töchter und 15 Söhne mit Spätem Coming-out, das Coming-out lag durchschnittlich 10 Jahre zurück.
Die 49 Geschwister berichteten, das Späte Coming-out von 23 Schwestern und 25 Brüdern erlebt zu haben. Eine teilnehmende Person gab kein Geschlecht des Geschwisters mit Spätem Coming-out an. Das Coming-out lag durchschnittlich 7 Jahre zurück. Auffällig ist, dass nur 28 der befragten Geschwister (58 %) heterosexuell waren; elf Schwestern waren selbst lesbisch, sieben Brüder schwul, zwei Schwestern und ein Bruder bisexuell.
Dieser hohe Anteil an Homosexualität in dieser Teilstichprobe muss bei der Interpretation der Ergebnisse im Folgenden beachtet werden. In allen anderen Teilstichproben war der Anteil Heterosexueller sehr viel höher (Eltern: 80 %, Kinder: 86 %).
Familiäre Häufung von Homosexualität
Dennoch sind Schwule, Lesben und Bisexuelle in diesen Teilstichproben – miteinander verwandter Personen – häufiger vertreten als in der Durchschnittsbevölkerung.
Dies steht zum einen im Einklang mit Studien über die familiäre Häufung von Homosexualität: So haben Schwule viermal so häufig schwule Brüder, wie zu erwarten wäre, wenn Homosexualität in der Bevölkerung gleichmäßig verteilt wäre, und eineiige Zwillinge haben sehr viel häufiger dieselbe sexuelle Orientierung als zweieiige und diese wiederum häufiger als adoptierte Brüder (Jenkins 2010).
Zum anderen haben Schwule, Lesben und Bisexuelle von unserer Studie vermutlich mit höherer Wahrscheinlichkeit erfahren als Heterosexuelle und eventuell hatten sie auch eine höhere Bereitschaft zur Teilnahme.
6. Vergleich der unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder
Tabelle 2 zeigt, dass die Mehrheit der Befragten angibt, heute einen für sie passenden Umgang mit dem Coming-out gefunden zu haben.
Bei den weiblichen Befragten ist der Anteil insgesamt noch höher als bei den männlichen (d. h. als bei Söhnen und Brüdern). Partnern fällt der Umgang schwerer als sonstigen Angehörigen, obwohl bei ihnen das Coming-out ähnlich lange zurückliegt (s. o.).
Schwestern kommen eher besser mit dem Coming-out zurecht als andere Befragte.
Zu beachten ist dabei, dass bei den Geschwistern von Personen mit Spätem Coming-out in dieser Studie der Anteil von Homosexualität hoch war (s. o.).
Vergleich des aktuellen Umgangs mit dem Coming-out
Wie schätzen Sie Ihre derzeitige Situation in Bezug auf die Verarbeitung des Coming-out ein?": Antworthäufigkeiten 6–7 (Zustimmung zu: "Ich habe einen für mich passenden Umgang gefunden")
- Kinder: 84 % der Töchter, 77 % der Söhne
- Eltern: 79 % der Mütter
- Geschwister: 91 % der Schwestern, 73 % der Brüder
- Partner: 60 % der Partnerinnen, 60 % der Partner
Bei der Frage nach den ersten Gefühlen, als sie vom Coming-out erfahren haben, werden – bis auf die Angabe, überrascht gewesen zu sein – große Unterschiede zwischen den Perspektiven deutlich (vgl.
nächste Tabelle). Nur bei Geschwistern waren die positiven Angaben, erleichtert oder erfreut gewesen zu sein, vorherrschend.
Diese positive Reaktion hängt vermutlich teilweise mit dem hohen Anteil der homo- bzw. bisexuellen Geschwister zusammen. Alle anderen Befragtengruppen waren häufig traurig oder hilflos, insbesondere die Partner.
Sie gaben als einzige häufig an, sich wütend und einsam gefühlt zu haben. Schockiert und ängstlich zu sein, waren bei Partnern und bei Kindern vorherrschende Reaktionen.
"Ich war sauer, dass meine Mutter weg will. Und in einem Moment, als sie halt sagte, dass sie mit einer Frau zusammenlebt, war ich praktisch auch noch mal sauer, weil dazu kam halt etwas, was ich bis dato nicht kannte von meiner Mutter.
Man hat halt in dem Moment den Eindruck: 'Wie lange hast du mir das jetzt vorenthalten?'. Das war dann, glaube ich, noch mal Wut in dem Moment. Die Wut richtete sich eher auf die Trennung, und dann kam große Unsicherheit dazu, weil ich halt dann plötzlich Angst hatte, ich kenne meine eigene Mutter in dem Moment nicht mehr."
Interviewausschnitt, Sohn über das Coming-out seiner Mutter
Interesse gaben Geschwister sehr häufig als Reaktion auf das Coming-out an, Eltern häufig, Kinder gelegentlich – Partner kaum.
Bereits hier wird die größere persönliche Betroffenheit der Partner, teilweise auch der Kinder deutlich.
Eltern reagierten gemischt, Geschwister eher positiv.
"Übermäßige Wut. Hass. Es ging sogar soweit, dass ich mit Gedanken gespielt habe, mir den vorzuknöpfen, oder vorknöpfen zu lassen.
Also schon extreme Gefühle, wo man dann im Nachhinein, wenn man das Ganze wieder verarbeitet hat, diese Gefühle, selbst erschrocken ist über seine eigene Reaktion, das man solche Gedanken letztendlich gehegt hat, ja? Aber es war schon eine unbegrenzte Wut und ja, keine Verärgerung, Wut.
Und auch Hassgefühle."
Interviewausschnitt, Schwiegervater über seine Reaktion auf Coming-out des Schwiegersohnes
Zusätzlich haben wir die Partner nach den Reaktionen der Kinder gefragt, die zum Zeitpunkt des Coming-out in ihrem Haushalt lebten (Rupp 2009). Häufigste Antworten hier waren, dass Kinder interessiert auf das Coming-out reagiert hätten; es ohne große Bestürzung zur Kenntnis genommen hätten; es verheimlicht hätten oder besorgt gewesen seien, was Gleichaltrige denken würden.
"Mein Bruder, der ist 72 jetzt, der will auch heute nicht darüber reden, dass ich schwul bin.
Das ist ihm peinlich, wenn ich ihm das erzähle. Meine Schwester, die redet auch nicht gern darüber: ,Ach, das musst du nicht, das will ich auch alles nicht wissen.' […] diese schwule Seite ist für sie sehr schwierig."
Interviewausschnitt eines Mannes, Spätes Coming-out vor 18 Jahren, über die Reaktionen seiner Geschwister
Erste Gefühle angesichts des Coming-out
Tabelle: Erste Gefühle angesichts des Coming-out (Anteile in Prozent und in Klammern die Anzahl der Nennungen).
Interessiert am Umgang des gesamten Familiensystems haben wir die Frage gestellt, für wen das Coming-out die größte Herausforderung war.
Die Kinder waren der Meinung, das sei vor allem die Ehefrau oder ihre Großmutter gewesen.
Die Geschwister nannten Mutter oder Vater der Person mit dem Coming-out und auch die befragten Mütter nannten häufig sich selbst. Die Partner sahen ebenfalls ihre Schwiegermutter als sehr betroffen an, aber an vorderster Stelle sich selbst. Auswirkungen auf die Familie als Ganzes durch das Coming-out haben viele nicht gesehen, außer, dass insgesamt die Familienmitglieder offener gegenüber dem Thema Homosexualität geworden seien.
Welche Hilfsangebote wurden in Anspruch genommen?
Alle Befragten gaben an, welche Arten der Unterstützung sie in Anspruch genommen hätten, um mit dem Coming-out umgehen zu können.
Bücher und Broschüren sowie Wissensvermittlung im Internet nutzten vor allem Eltern und Partner, auch persönlicher Austausch mit anderen Betroffenen war diesen beiden Gruppen wichtig. Nur Partner haben häufig auf soziale Netzwerke im Internet zurückgegriffen. Für alle Beteiligten waren Gespräche im Freundeskreis, mit der Person selbst und mit Familienmitgliedern wichtig.
Nur Eltern haben sich im Fernsehen informiert, nur Partner haben Selbsthilfegruppen, psychologische Beratung oder Therapie aufgesucht.
"Es ist einfach so, wenn man mit Freunden oder mit der Mutter darüber spricht, dass das ja sehr subjektiv gefärbt ist und einen teilweise nicht aus diesem Gedankenkarussell rausbringt und dass man einen Neutralen von außen braucht, der einem beim Sortieren hilft und einfach auch mal Anstöße gibt in eine andere Richtung zu denken oder auch mal Positives zu sehen und nicht nur Negatives."
(Interviewausschnitt, Ehepartnerin)
Überlegungen zur Unterstützung
Die verschiedenen Überlegungen zur Unterstützung führt die Tabelle 5 auf.
Hier wird zunächst deutlich, dass insbesondere Partner und Eltern ein Informationsdefizit empfunden haben, sodass sie sich auf verschiedene Weise zum Thema Homosexualität informiert haben. Zum anderen bestätigen auch diese Antworten die besondere Situation der Partner im Vergleich zu allen anderen Angehörigen.
Auffällig ist beispielsweise, dass im Gegensatz zu allen anderen Familienangehörigen den Partner Gespräche mit der geouteten Person eher nicht ausreichten.
Tabelle: Überlegungen zur Unterstützung (von 1 = Ablehnung bis 6 = Zustimmung; mittlere Zustimmung mit Standardabweichung in Klammern)
Bemerkenswert ist, dass auf die Frage, weswegen sie in psychiatrischer oder psychologischer Behandlung waren, knapp die Hälfte der Partnerinnen (43 %) mit einer Diagnose antworteten (Depression, Posttraumatische Belastungsstörung, wenige auch Burn-out oder Suizidgedanken).
In keiner der anderen Teilstichproben erwähnten die Teilnehmer vergleichbar viele Diagnosen (z.
B. insgesamt fünf Kinder nannten überhaupt eine Diagnose). Dies verdeutlicht eindrucksvoll den Leidensdruck, welcher speziell von Partnern in dieser Situation empfunden wird.
In Anspruch genommene Beratungen oder Therapien wurden im Allgemeinen als sehr positiv und hilfreich wahrgenommen.
Wenig Zustimmung gab es für die Aussagen, dass die angemessene professionelle Unterstützung leicht zu finden war bzw. dass die Therapeuten und Berater ausreichend für die spezifische Situation ausgebildet waren.
Tabelle: Wahrnehmung und Bewertung der Therapie/Beratung (1 = Ablehnung bis 6= Zustimmung, mittlere Zustimmung mit Standardabweichung in Klammern)
7.
Fazit
Die Stichprobengrößen erlauben erste Einblicke in die Vielfalt der Bewältigungsstrategien und